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#1

Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 27.10.2011 16:27
von Claudia Scherer • Besucher | 125 Beiträge

Hallo liebe Leute

aus aktuellem Anlass möchte ich mich gerne mehr über diese Erkrankung informieren und mich mit diesem Thema auseinandersetzen.

Die Demodikose ist eine parasitäre Hauterkrankung, der eine exzessive Vermehrung von Demodexmilben zugrunde liegt. Demodexmilben gehören zur normalen Hautfauna behaarter Säugetiere und des Menschen. Sie kommen artspezifisch in meist jeweils zwei bis drei Unterarten vor.
Der Lebensraum von Demodex canis, der wichtigsten Demodexmilbe des Hundes, sind vor allem die Haarfollikel (= Haarbälge, deshalb auch die Bezeichnung „Haarbalgmilbe“) sowie Talg- und apokrine Schweißdrüsen.

Die Pathogenese der Erkrankung ist sehr komplex. Beim Menschen konnte mittlerweile eine Beziehung zwischen dem Vorliegen bzw. Nichtvorliegen bestimmter Leukozytenantigene (human leucoyte antigenes, sog. Histokompatibilitätsantigene) und einer Erkrankung an Demodikose nachgewiesen werden. Beim Hund fehlen bisher entsprechende Untersuchungsergebnisse.

Welche Hautveränderungen sind bei Demodikose durch Demodex canis typisch?

Durch eine übermäßige Vermehrung dieser Milbe in den Haarfollikeln (wo die Haare gebildet werden), kommt es zu haarlosen Hautbezirken. Häufig weisen diese Hautbezirke eine Rötung der Haut (Erythem) und Schuppenbildung auf. Die betroffenen Stellen sind scharf begrenzt oder weisen diffuse Ränder auf. In vielen Fällen kommt es zu bakteriellen Sekundärinfektionen mit Pustel- und Krustenbildung sowie unterschiedlich starkem Juckreiz.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose einer Demodikose aufgrund von Demodex canis wird in aller Regel über eine mikroskopische Untersuchung von tiefen Hautgeschabseln gestellt. Diese Geschabsel werden mittels einer Skalpellklinge gewonnen, auf welche zum besseren Halt des zu gewinnenden Materials zunächst ein Tropfen Paraffinöl aufgetragen wird. Unmittelbar nach der Entnahme wird das Material auf Objektträger verbracht, mit Deckgläschen abgedeckt und bei 100facher Vergrößerung mikroskopisch untersucht.


Wie wird behandelt?

Bei allen Formen der Demodikose ist eine Behandlung mit Kortisonpräparaten wegen deren negativer Wirkung auf die Immunabwehr in jeder Anwendungsform kontraindiziert. Falls bereits eine Kortisonbehandlung erfolgte, müssen die Präparate umgehend abgesetzt werden. Sie dürfen bei Tieren mit hereditärer generalisierter Demodikose auch nach erfolgreicher Behandlung nur noch nach strenger Indikationsstellung sowie sorgfältiger Abwägung von Risiko und Nutzen angewandt werden.

Die Beseitigung der Demodexmilben erfolgt mit akariziden Mitteln, lokal vorzugsweise als Bäder oder Waschungen, und systemisch durch orale Verabreichung oder Spot on Präparate. Falls eine bakterielle Sekundärinfektion vorliegt, werden Antibiotika, welche sich als „hautwirksam“ erwiesen haben, in Tablettenform und antibakterielle Shampoos eingesetzt. Zur besseren örtlichen Behandlung sollte bei langhaarigen Hunden und tiefen, fistelnden Veränderungen das Haarkleid nach Möglichkeit geschoren werden. Eine Sedierung des Patienten erleichtert das Ausscheren, insbesondere bei schmerzhaften Hautveränderungen.
Bei der hereditären (erblichen) generalisierten Demodikose des Hundes vermutet man seit einigen Jahren einen spezifischen, ausschließlich auf die Kontrolle der Demodexmilben beschränkten und nicht näher spezifizierten Defekt von T-Lymphozyten und erklärt damit auch die Prädisposition für diese Erkrankung bei bestimmten Rassen und das familiär gehäufte Auftreten.

Quelle: http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=30

Wer von euch hat Erfahrung mit dieser Erkrankung? Was kann ich für mein Mäuschen tun? Wer hat gute Tipps für mich. Freue mich auf eure Antworten.

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#2

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 27.10.2011 18:24
von PetraB • Besucher | 352 Beiträge

ich kann dir leider nicht weiter helfen. drück dir aber die daumen, dass alles gut wird.

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#3

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 27.10.2011 20:08
von Gisa • Besucher | 351 Beiträge

Hallo Claudia,
ich halte es für wichtig, alles zu tun, das Immunsystem des Hundes auf Vordermann zu bringen.
Also: gute Ernährung (im Sinne von artgerecht), alles was man unter guter Haltung (saubere Verhältnisse, ausreichend Bewegung an frischer Luft) versteht und alles, was man unter Seelenhygiene (ausreichende Zuwendung, genügend geistige Auslastung, argerechte Behandlung) verstehen kann.
Das ist für mein Dafürhalten das A und O.

Dazukommen sollte eine kompetente und vor allen ausreichend dosierte Behandlung durch einen kundigen Tierarzt, die auf jeden Fall nicht zu früh abgebrochen werden sollte.
Ahnungslose TAs, Unterdosierungen und zu frühe Behandlungsbeendigung scheinen in vielen Fällen unnötige Behandlungsrückschläge oder-versager auszumachen.

Das wäre so das, was mir spontan dazu einfällt.

Ich habe persönlich glücklicherweise keinen Demodexhund zu pflegen gehabt - habe aber durch die vielen Hunderte(?) von Mopsschicksalen, die ich kennenlernen durfte, eine Menge darüber gehört und gelernt und erfahren.
In vielen Fällen kann heute supergut und dauerhaft geholfen werden, wenn man vorgenannte Punkte beherzigt.

Vielleicht magst Du ja etwas berichten - ich bin immer an allem rund um den Mops sehr interessiert und wenn ich etwas dazulernen kann, will ich's gern tun.

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#4

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 07:10
von vidaloca • Besucher | 70 Beiträge

Hallo Claudia

Ich habe leider Erfahrung mit Demodex. Was Gisa geschrieben hat, ist absolut richtig!

Wie wird deine Kleine denn behandelt? Bei uns hat das Advocate leider gar nicht geholfen, jedoch dann mit dem Ivomec ging es meiner Hündin schnell besser.

Man braucht wirklich ne Menge Geduld. Die Erfolgschancen stehen aber relativ gut, wenn man es frühzeitig erkennt und entsprechend behandelt.

Alles Gute für deine Kleine!

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#5

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 08:15
von Claudia Scherer • Besucher | 125 Beiträge

Zitat von vidaloca
Wie wird deine Kleine denn behandelt?


Diva wurde meines wissens relativ bald gegen die demodikose behandelt, allerdings nicht bei mir sondern in ihrer Pflegestelle bei Birgit daher weiß ich auch (noch) nicht genau was alles gemacht wurde. was ich sicher weiß ist das sie öfters wegen der milben gebadet werden musste. Aber Birgit hat gesagt sie schreibt mir noch was Mäuschen alles bekommen hat. Diva sieht auch schon wieder richtig klasse aus, das Fell wächst und wächst. Habe bei der weiteren Versorgung eher so dran gedacht was ich Diva noch als Zuckerl oben drauf geben kann. Evt. irgendein Nahrungsergänzungsmittel fürs Immunsystem? Oder etwas für Haare und Haut? Oder überfordere ich da den Körper?

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#6

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 08:16
von Sascha • 551 Beiträge

Hallo Sarah,
hattet Ihr die lokale Form? Wendet man da echt schon Ivomec an? :O

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#7

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 09:02
von vidaloca • Besucher | 70 Beiträge

Zitat von Sascha
Hallo Sarah,
hattet Ihr die lokale Form? Wendet man da echt schon Ivomec an? :O



Zuerst lokale Demo, wurde mit Advocate behandelt, dann wurde es viel schlimmer. Deshalb wurde es dann mit Ivomec behandelt und es ging ihr dann ziemlich schnell besser.

Wichtig ist vorallem gute artgerechte Ernährung, Stress vermeiden, viel Zuwendung, viel frische Luft (was Gisa schon geschrieben hat)

Zusätzlich habe ich nichts gefüttert.

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#8

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 09:07
von Gisa • Besucher | 351 Beiträge

Hallo Sascha.
Besser frühzeitig Ivomec, als zuwarten und größere Hautschäden riskieren - denn die pfropfen sich ja schnell obendrauf.

Ich weiß von zwei Hündinnen, die über einen längeren Zeitraum nicht richtig behandelt wurden und sehr schlimm aussahen.

Mit Kompetenz auf TA-Seite und gutem Futter, guter Haltung ist alles doch noch wieder gut geworden. Beide Hündinnen leben ein normales Leben ohne weitere Probleme.

Ich weiß von vielen Hunden, die nach irgendwelchen Abwehrschwächeleien lokale Demo zeigten, sofort behandelt innert kürzester Zeit wieder top waren und keine Probleme mehr zeigten.

Also ich persönlich würde so etwas lieber zügig gründlich behandeln wollen, als mit irgendwelchen "Mittelchen" rumzuprobieren. Denn mit einer halbseidenen Behandlungsform zieht man das Ganze letztlich nur in die Länge und riskiert Verkomplizierungen durch Superinfektionen, die dazukommen.

Ich halte gerade für solche Hunde das fundierte BARFEN für eine sehr gute Chance auf schnelle Heilung - denn die Ernährung ist nunmal grundlegender Baustein für den Körper und seine Abwehrkräfte. Das hilft mehr als irgendwelche Wunderzusätze.

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#9

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 09:26
von Sascha • 551 Beiträge

Ich denke, dass das Hauptproblem für die Hundehalter durchaus sein kann, dass man nie weiß, welcher Arzt denn nun das Richtige tut. Was ist da besser? Ein alter erfahrener Arzt, der durch (evtl. festgefahrene) Ansichten vielleicht falsch behandelt oder ein junger Arzt, dem die Erfahrung fehlt, aber der alle neuartigen Möglichkeiten anwendet.

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#10

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 09:45
von Schulmops • Besucher | 58 Beiträge

Unsere Notmöpsin Bella hatte generalisierte Demodikose.

Ich denke, dass man Demodikose ganz individuell angehen und behandeln sollte. Es kommt wirklich auf die Form der Demodikose an, auf den Grundzustand des Hundes, seine Ernährung, Haltung, medizinische Vorgeschichte (Impfungen? Kortison?) und einiges anderes mehr. Denn das wäre die Grundlage für die Entscheidung, das Ganze naturheilkundlich oder schulmedizinisch anzugehen. Beide Wege können zum Erfolg führen.

Die Milbentoxine schädigen die Darmschleimhaut, diese kann dan als größtes Immunorgan im Körper nicht mehr genug Immunantworten produzieren, um den Milben zu begegnen. Wenn der Körper genügend "Power" besitzt und die Anzahl der Milben nicht total groß ist, kann man mit der Ankurbelung des Immunsystems Erfolg haben. Ist im Darm aber aufgrund der Milbentoxine und möglicherweise des Gendeffekts, der bei generalisierter Demodikose zu Grunde liegen kann, nichts mehr möglich, plädiere ich dafür, den Milben schnell und effektiv den Garaus zu machen, um begleitend und anschließend den Darm wieder aufzubauen.

Mit effektiv meine ich, dass ich keinerlei Experimente mit inzwischen fragwürdigen Mitteln machen würde, deren Erfolg heutzutage nur bei etwa 50% liegt. Dies ist bei Ectodex und Advocate (in den Nacken) der Fall, auch wenn dies die für den Hund z. Zt. zugelassen Mittel bei Demodikose sind... Ich würde nicht wollen, dass ich zu den anderen 50% Versagern gehöre und dem Hund dann diese Gifte zugemutet hätte. Deshalb halte ich die sog. Avermectine (Ivomec, Cydectin, Dectomax, Milbemax...) oral für die beste Therapie. Es sind ja alles recht ähnliche Wirkstoffe und welches wirkt, hängt auch von den Milben ab, denn es wird diskutiert, ob es nicht doch vielleicht verschiedene Milben"unterarten" gibt, bei denen das eine oder andere besser wirkt.

Grundsätzlich würde ich zuerst Milbemax (oder Interceptor oder Program Plus) in die engere Wahl nehmen, denn es ist auch bei MDR1-Hunden zugelassen und besitzt deutlich weniger Nebenwirkungen als Ivomec oder Cydectin & Co. Es ist bereits ein Entwurmungsmittel für Hunde und müsste von Tierarzt bloß umgewidmet werden. Der Wirkstoff in Milbemax heißt Milbemycinoxim und wird 0,5-2mg/kg KG/Tag dosiert, einschleichend beginnen. Bei Bella reichte 1 mg.

Daneben ist eine getreidefrei Rohernährung mit ein paar Zusätzen in meinen Augen absolut unerlässlich!

Wir haben an Zusätzen gegeben: selbst gemachten Kefir, Katzenkrallentee, Vitamin K1, 3-6-9-Öl, Kombipräparat Mariendistel, Artischocke, Vitamin E; Hagebutten, Propolis, Honig, Bierhefe mit Zink, Silicea...

Evtl. muss noch über die Behandlung von Sekundärinfektionen z.B. durch Bakterien nachgedacht werden, ob Baden, Einreibungen ausreichen - oder vorübergehend ein Antibiotikum nötig ist...

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#11

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 09:49
von Schulmops • Besucher | 58 Beiträge

Sascha: Das ist das Hauptroblem. Viele TÄ haben keine Ahnung mit der Behandlung von Demodikose bzw. irgendwelche veralteten Ideen noch so im Hinterkopf... Oder so tolle Weisheiten wie: Zwei Vorderbeine betroffen - Exitus.

Es bleibt einem nichts anderes übrig als sich selbst gut zu informieren (und das Netz gibt bei entsprechend geduldiger Suche genug her) und den TA damit zu konfrontieren, ggf. Studien ausdrucken und mitnehmen. Wenn man freundlich, selbstbewusst und informiert auftritt, sollte es klappen, dass man den gewünschten Weg gemeinsam einschlägt.

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#12

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 10:17
von Sascha • 551 Beiträge

Hallo Agnes,

vielen Dank für den sehr informativen Beitrag!

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#13

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 28.10.2011 11:03
von Gisa • Besucher | 351 Beiträge

Zitat von Schulmops
Sascha: Das ist das Hauptroblem. Viele TÄ haben keine Ahnung mit der Behandlung von Demodikose bzw. irgendwelche veralteten Ideen noch so im Hinterkopf... Oder so tolle Weisheiten wie: Zwei Vorderbeine betroffen - Exitus.

Es bleibt einem nichts anderes übrig als sich selbst gut zu informieren (und das Netz gibt bei entsprechend geduldiger Suche genug her) und den TA damit zu konfrontieren, ggf. Studien ausdrucken und mitnehmen. Wenn man freundlich, selbstbewusst und informiert auftritt, sollte es klappen, dass man den gewünschten Weg gemeinsam einschlägt.



Und DAS gilt nicht nur für diese Erkrankung, sondern für ganz viele, wo man vom TA eine "schnelle" Lösung aufs Auge gedrückt bekommen soll.
Vertrauen mag gut sein - sich zu informieren, um mitreden und mitdenken zu können ist einfach besser!

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#14

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 29.10.2011 07:32
von Melanie • Besucher | 427 Beiträge

... bei unseren (lokale, juvenile form) hat Advocate Spot on gut geholfen ...

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#15

RE: Sammelthread: Demodikose

in Wenn der Mops krank ist 07.05.2012 19:22
von DiegoDerMops • Besucher | 9 Beiträge

Hallo allerseits! Ich habe diesen Beitrag zur Demodikose gelesen und dachte mir, ich muss meine Erfahrungen dazu auch beisteuern, da man viel zu wenig darüber zu lesen findet und das meist auch noch wenig informativ ist. Ich gebe also einfach mal alles zu Papier, was ich dazu so aufgeschnappt habe und hier noch nicht (oder nicht explizit) erwähnt wurde.

Generell bricht ein Demodex-Befall nach einer Immunschwäche auf, da sich die Milben dann rassant vermehren können. Möpse sind dafür neben vielen anderen Rassen anfällig, weil sie dann i.d.R. einen sogenannten T-Helferzellen-Defekt haben. Die im Blut befindlichen defekten T-Helferzellen bekämpfen Eindringlinge und Entzündungsherde nicht richtig und lassen somit den Demodexmilben freien Raum. Demodexmilben werden im Welpenalter übertragen. Die meisten mir bekannten Quellen sagen bis zum dritten Lebenstag ist die Haut durchlässig. Danach sei eine Infektion bis auf den Geschlechtsverkehr nicht möglich. Ob auch eine Infektion über Blut möglich ist konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Ansonsten tut es mir für die Dobermannhündin, die meinen Hund gebissen hat Leid. Demodexmilben sind meines Wissens nach nicht restlos heilbar und bis an das Lebensende permanent im Wirtstier vorhanden. Demnach sollte das Muttertier zwingend aus der Zucht entfernt werden und der Züchter dahingehend beim jeweiligen Züchterverband angezeigt werden. Letzteres kostete mich einiges an Überwindung, aber wenn man diese Krankheit dezimieren will...

Mein Rüde Diego hatte im Alter von 7 Monaten eine generalisierte Demodikose (ab und mehr als fünf betroffene Hautstellen) entwickelt. Der hier beschriebene Fall ist in etwa mittelschwer. Wahrscheinlich wurde dies durch einen Befall von Giardien ("Würmern" im weitesten Sinne) ermöglicht, die dem Kleinen komplett die Darmflora zunichte gemacht hatten und welche vom Tierarzt falsch behandelt wurde. Die Haut verfärbt sich bei Diego anthrazit, die Haare weisen eine leicht gelbliche Verfärbung am Ansatz und bräunliche, klein-bröckelige Schorfbildung auf. Ich erkenne bei ihm also durch Ausbürsten, ob er erneut mit Milben zu kämpfen hat. Außerdem bekommt Diego Pickel im Gesichtsfeld und zwischen den einzelnen Falten treten häufiger Entzündungen auf. Auch kommt es zwischen den Zehen zu Rötungen. Oft auch bekommt er kleine Pusteln in den Hautfalten zwischen Beinen und Hoden.

[attachment=0]Demodikose_Hautbild.png[/attachment]

Zuerst wollte der erste Tierarzt die Hautstellchen mit Surolan bekämpfen. Das ist aus heutiger Erfahrung in der Tat hilfreich, sofern es sich nur um eine kleine Stelle von der Größe einer Stecknadel handelt und das Immunsystem des Hundes sich bereits stabilisiert hat. Dann schaft es das Immunsystem auch etwas längerfristig (5-7 Tage) die Stellchen abzuheilen. Bis Haare nachwachsen dauert es bei Diego meist 1-2 Wochen. Surolan hilft darüber hinaus recht effektiv gegen Sekundärinfektionen und im Falle von Pickelchen und Pusteln zu Beruhigung des Entzündungsherdes. Bei seiner generalisierten Demodikose nützte das jedoch nichts, sondern hat mich nur in falscher Hoffnung belassen. Nachdem es zu schlimm wurde, um auf den TA weiter zu bauen wechselte ich zur Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin. Ich kann diese Klinik nur empfehlen, da dort eine spezialisierte Dermatologin tätig ist und weitere Spezialisten hinzugezogen werden, wenn nötig. Von der dortigen Dermatologin bekam er Antibiotika, welche gerade wegen der Pickel zwingend nötig waren (fünf Tage lang Baytryl bzw. ein anderes Mal Marbocyl), wurde wöchentlich gebadet (Reinigung mit einem medizinischen Shampoo und anschließend Spühlung mit Ectodex, welches nicht ausgewaschen wurde) und obendrauf täglich 4ml Ivomec (eines der bereits beschriebenen Avermectine) aus der Pipette verschrieben. Die Entzündungsherde wurden mit Surolan weiter behandelt. Alles in allem dauerte es ca. drei Monate bis es wieder im Griff war.

Danach wechselte ich den Tierarzt und Diego bekommt nun einmal monatlich Advocate (Dosierung ab 10kg; Diego wiegt 10,5 Kg - bis 10kg wirkt nicht) in den Nacken. Er zeigt keinerlei Nebenwirkungen und war seitdem nicht mehr nennenswert krank. Verpenne ich jedoch einmal den Termin um wenige Tage treten die ersten Symptome erneut zu Tage. Eine leichte Überdosierung von Advocate reicht dann aus, um die Sache in den Griff zu bekommen. Pickelchen werden mit Surolan behandelt. Generell ist äußerste Sauberkeit der Falten wichtig und das Mopsi ein gesundes Immunsystem hat. Diego bekommt selbstgekochtes Futter und hat keinerlei Futtermittel- oder sonstige übliche Allergien - der Test dafür war kostspielig .

Diego ist jetzt 2 Jahre alt und ansonsten ein glücklicher Mops.

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