Danke für den Beitrag, Kirsten!

Zitat Inge:
Sollte der alte Brehm immer noch in den Köpfen der Mopshasser herumspuken?

Angesichts des Booms, den der Mops in den letzten Jahren erfahren hat, halte ich diese Vermutung für unzutreffend.

Zitat Inge:
Ein schwer atmender Mops wird ebenfalls nicht zur Zucht zugelassen und zumindest das lässt sich beim Belastungstest feststellen.

Angesichts des "Umfangs" des sog. Belastungstests ist MIR das als Züchterin viel zu wenig.

Zu EINFACH - um bei Deiner Diktion zu bleiben - machen sich das hier die Züchter.

Hatte ich geschrieben, dass ich den Belastungstest für ausreichend halte?

Hallo ihr Lieben,

dieser Thread hat ja tatsächlich schon ein wenig was von "Flamewar". Na, damit hier nicht immer nur ein kleiner Club die Fahne hochhält, liefere ich jetzt auch mal meinen Senf dazu.

Birgit, Du leistest als Züchterin bestimmt einen guten Job und blickst wahrscheinlich zudem auf eine erfolgreiche Saleskarriere zurück, denn Du betreibst hier wirklich sowas wie "powersales" (Kühlschranke am Nordpol...) . Nein, ich will mich nicht streiten und hier auch keine neuen Thesen aufstellen und zur Diskussion freigeben, dazu bin ich nicht tief genug in die "Retro"-Thematik eingearbeitet. Ich sehe das hier einfach mal aus der anderen, der Haltersicht.

Ich mag eigentlich alle Hunde, aber wie mit den Menschen, so auch mit den Hunden, gibt es da welche, die man lieber und auch welche die man gerne weniger um sich hat. Zu meinen bevorzugten Rassen zählen alle Bulldoggenartigen, zu den weniger bevorzugten die Terrier. Und speziell den Jack Russel mag ich nicht so gerne in meiner Nähe, da mir seine Hektik und Unruhe sehr auf den Wecker geht. Von Zeit zu Zeit wohnen wir in Frankreich, in der Provence. Da gibt es ein englisches Bulldoggenmädchen, die mit ihrem Überbiß und den tiefliegenden Augen zwar fürchterlich aussieht, aber so was von liebenswert ist, allerdings aufgrund ihrer Masse (28 kg) eher behäbig in ihren Bewegungen ist. So was liegt mir. Ich hätte mich wahrscheinlich auch nach EB's umgeschaut, aber hier in Deutschland bewohnen wir eine Etagenwohnung (1. Etage) und da halte ich das nicht für so ideal. Der Mops, als Miniaturausführung von Bulldog & Co., war daher immer die Rasse, die ich suchte.

Nun wollten wir nicht zum Züchter und auch keine Welpen kaufen, wir wollten erstmal überlegen, wie wir es am sinnvollsten anstellen, an einen solchen Begleiter zu kommen. Da ergab es sich, daß wir einen Mops aus der entfernten Nachbarschaft beim Spazierengehen trafen. Für ihn war keine Zeit mehr da und er sollte abgegeben werden. Da entschlossen wir uns spontan, ihn zu nehmen. Es ist ein typischer Plattnasen-Mops. Da er so lange allein war, wollten wir schauen, ob und wie er auf Artgenossen reagiert und haben einen Züchter besucht. Dort stellte man uns ein Mops-Mädchen vor, mit dem eigentlich gezüchtet werden sollte, die aber angeblich nur unregelmäßig läufig war. Da sie sich bei uns mit Küßchen und Schmusen regelrecht eingeschleimt hatte, haben wir sie spontan mitgenommen. So kamen wir zu wei Hunden. Als wir das Mädel bekamen, war sie gerade 4 Jahre alt geworden. Der Junge wurde da schon 9.

Zu unserer Plattnase gesellte sich jetzt nun ein hochbeiniger Mops mit ausgeprägter Nase. Die Unterschiede sind sehr offensichtlich: Der Junge rollt bspw. beim Gehen wir eine Bulldogge, während das Mädel tippelt, wie ein Jack Russel. Auch Figur und Hinterteil sind fast identisch mit Jack Russel, so daß ich fast annehmen muß, daß diese Rasse bei der Zucht einmal eine Rolle gespielt hat. Leider hat das Mädel auch ein wenig die Hektik vom Jack Russel, genau das, was ich eigentlich nie wollte, aber trotzdem ist sie mein Liebstes und meine kleine Prinzessin.

Nun leben wir schon über ein Jahr mit den Beiden zusammen und ich muß feststellen, daß unsere kleine Plattnase, die jetzt im März schon 10 wird, in einer hervorragenden körperlichen Form ist. Er wiegt 10,8 kg, hat kaum ein graues Haar (nur an den Ärmchen und unter dem Bauch), läuft gerne und ist aufgeschlossen und neugierig, dabei aber immer ruhig und gelassen und nie hektisch. Natürlich hat er enge Bronchien und grummelt ständig vor sich hin, aber wir achten darauf, daß seine Atemwege immer so frei wie möglich sind und scheuen da auch keine Arztbesuche, wenn bspw. eine Bronchitis da den Frieden stört. Er ist ein sehr liebenswerter Geselle und wir hoffen, daß er noch lange lebt. Seine Großmutter zumindest ist 15 geworden. Unser Mädel lernt von ihm. Sie ist mittlerweile auch viel ruhiger geworden, aber immer noch wachsam und plapperhaft. Einen Zelturlaub würde ich mit ihr nicht wagen. Die würden uns nach einer Nacht vom Platz werfen. Jack Russel und Mops passen einfach nicht zusammen. Ich beobachte ständig ihre Zerrissenheit zwischen Hektik und Ruhe. Natürlich atmet sie geräuschlos und macht einen viel robusteren Eindruck als unsere kleine Plattnase, aber es sind schon gegensätzliche Welten, die da aufeinanderprallen.

In diesem Leben werde ich wohl keinen Welpen mehr kaufen, denn wenn der Weg unserer Beiden, der hoffentlich noch sehr lang sein wird, einmal zu Ende ist, dann sind wir einfach zu alt dafür. Wir werden uns dann weiterhin nach Tieren umsehen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr gewollt sind und dabei natürlich bevorzugt nach den kleinen Plattnasen.

Gruß von
Evy, Bobby, Wiltrud & Jost

Hallo Jost,
danke für Deinen Beitrag. Ich will Dich persönlich auch gar nicht von unseren Retros überzeugen...Jeder muss wissen was er mag und was er will oder nicht...
Aber vielleicht eine Überlegung: Wenn Du bei Deinem Prinzesschen einen Fremdblutanteil vermutest, aber da eine gewisse "Zerrissenheit" verspürst, die Dir nicht sooo gefällt - vielleicht ist das der Unterschied zwischen einem Mops, in den "irgendwie" in der Vergangenheit eine fremde Rasse - welche auch immer - hineingekreuzt wurde und einer planmäßigen Zuchtarbeit, bei der die Elterntiere - auch und gerade charakterlich - sorgfältig ausgesucht wurden und bei der anschließend wieder sorgsam selektiert und weitergezüchtet wurde....

Viele Grüße
Birgit

P.S.: Ich komme nicht aus dem "Verkauf"

Zitat von Birgit 7

---

Hallo Jost,
danke für Deinen Beitrag. Ich will Dich persönlich auch gar nicht von unseren Retros überzeugen...Jeder muss wissen was er mag und was er will oder nicht...
Aber vielleicht eine Überlegung: Wenn Du bei Deinem Prinzesschen einen Fremdblutanteil vermutest, aber da eine gewisse "Zerrissenheit" verspürst, die Dir nicht sooo gefällt - vielleicht ist das der Unterschied zwischen einem Mops, in den "irgendwie" in der Vergangenheit eine fremde Rasse - welche auch immer - hineingekreuzt wurde und einer planmäßigen Zuchtarbeit, bei der die Elterntiere - auch und gerade charakterlich - sorgfältig ausgesucht wurden und bei der anschließend wieder sorgsam selektiert und weitergezüchtet wurde....

Viele Grüße
Birgit

P.S.: Ich komme nicht aus dem "Verkauf"

---

Hallo Birgit,

die Evy kommt von einem MPRV-Züchter und hat einen Stammbaum bis auf die Ur-Ur-Großeltern. Den Vater und die Mutter kenne ich mittlerweile, auch die Brüder. Ich kann das zwar nicht versichern, denke aber schon, daß da planmäßige Zuchtarbeit geleistet wurde. Du schreibst ja auch richtig, daß die "Nase" u.a. aus der Rückzucht nach Jack-Russel-Einmischungen stammt. Aus meiner Logik heraus kann ich mir da schon denken, daß da auch Verhaltensmerkmale übertragen werden, auch wenn die erst nach Generationen wieder phänotypisch werden - auch bei planmäßiger Zuchtarbeit.

Aber das ist ja alles nur Theorie. Es kommt doch letztendlich immer auf das Individuum an. Wenn da die Chemie stimmt, ist's am Ende doch egal aus welcher Züchtung er/sie stammt, denn, wie ich schon sagte, für uns kommt ein Welpenkauf ohnehin nicht mehr in Frage.

Gruß von Jost & Co.

PS: Das mit der "Salesvergangenheit" sollte auch eher ein Gag sein

Zitat:
Aber das ist ja alles nur Theorie. Es kommt doch letztendlich immer auf das Individuum an.

Stimmt!

Allerdings muss ich noch einen Gedanken an dieser Stelle zum "Charakter" des Mopses einfließen lassen. Ich kenne ja viele Hunde -Retros wie Standardmöpse - und ich lese in vielen Foren ´rum. Da gibt´s in den Foren dann auch immer wieder Themen, bei denen es um die Erziehung geht:
Dann lese ich von Problemen, wie "mein Mops kneift mich in die Waden, wenn er etwas nicht mag", "mein Mops rennt dauern hinter Fahrrädern her", "mein Mops zerrt den Kindern an den Hosenbeinen", "mein Mops kläfft, wenn Besuch kommt" usw. usw... - Nicht falsch verstehen, das sind für mich lauter hundetypische Verhaltensweisen, die man mit Erziehung in den Griff bekommen kann. Und schließlich ist der Mops ja auch ein Hund, wer wollte das bestreiten?!
Jetzt stelle ich - ausnahmsweise - auch mal eine These auf: Würde der Fragesteller nicht von seinem "Mops" sondern von seinem "Retro-Mops" sprechen, würde er von der Mehrheit der übrigen Forenmitglieder keine Erziehungstipps bekommen, sondern den Hinweis: "Ist doch logisch, da kommt der Terrier durch! Da siehste mal, dass so was nicht gut gehen kann!"

Übrigens kenne ich eine Standardmopsdame, die jede Maus, die sie bekommen kann, mit Freuden "kalt" macht und sogar verspeist!
Es kommt tatsächlich auch auf das einzelne Individuum an - Gott sei Dank hat jeder Hund auch innerhalb seiner Rasse seinen eigenen unverwechselbaren Charakter!

Ich bin auch kein großer Freund der Parsons und Jacks, hauptsächlich auch, weil sie selten gut erzogen sind.
Fairerweise muß ich aber gestehen, dass ich durchaus ruhige Vertreter hier auf dem Tisch habe.

Und dann gibt es diese Hibbelmöpse, die wie kleine Flummis unterwegs sind.

Ich würde eine Verpaarung , die wie Birgit beschrieben hat, durchdacht sein sollte, gerne kennenlernen.
Ich finde das Thema sehr interessant und trete neuen Ideen gerne aufgeschlossen entgegen.

Dumm nur, dass auch jede Wahllosverpaarung gerne Retro-Mops genannt wird.

Birgit, ich bin neugierig auf dich und deine Hunde und hoffe, dass es einmal die Möglichkeit gibt, sich kennenzulernen, um wirklich mitreden zu können.

Insgesamt finde ich die Idee des Züchterkreises eine gute. Und es bleibt zu hoffen,dass ihr bei euren Werten bleibt und nicht wie der MPRV oder auch der ehemalige AMV euren Vorsätzen untreu werdet.

Zitat von kirsten

---

Ich bin auch kein großer Freund der Parsons und Jacks, hauptsächlich auch, weil sie selten gut erzogen sind.
Fairerweise muß ich aber gestehen, dass ich durchaus ruhige Vertreter hier auf dem Tisch habe.

Und dann gibt es diese Hibbelmöpse, die wie kleine Flummis unterwegs sind.

Ich würde eine Verpaarung , die wie Birgit beschrieben hat, durchdacht sein sollte, gerne kennenlernen.
Ich finde das Thema sehr interessant und trete neuen Ideen gerne aufgeschlossen entgegen.

Dumm nur, dass auch jede Wahllosverpaarung gerne Retro-Mops genannt wird. Birgit, ich bin neugierig auf dich und deine Hunde und hoffe, dass es einmal die Möglichkeit gibt, sich kennenzulernen, um wirklich mitreden zu können.

Insgesamt finde ich die Idee des Züchterkreises eine gute. Und es bleibt zu hoffen,dass ihr bei euren Werten bleibt und nicht wie der MPRV oder auch der ehemalige AMV euren Vorsätzen untreu werdet.

---

Danke Kirsten, du hast genau das gesagt, wo ich in 10 Postings nicht die richtigen Worte für gefunden habe!!!

Mich würde mal etwas interessieren... liegen Retro-Möpse eigentlich Stapel? Und liegen sie mit Katzen zusammen in einem Körbchen?
Sind sie auf Mopstreffen gesellig mit den anderen Möpsen und absolut friedlich in so einem Gewusel?

Oh ja, die kleinen Monster liegen sogar ganz doll Stapel! Am liebsten stapeln sie auf mir ´rum. Mit Katzen auch soweit sich die Katzen stapeln lassen oder das Stapeln zulassen!

@ Kirsten: Vielleicht lernt man sich ja doch mal kennen. Ich versuche mal bevor der nächste Wurf unterwegs ist, auf einem der nächsten Mopstreffen zu erscheinen...

Ja, und dass nicht in allem wo Retro-Mops ´draufsteht auch Retro-Mops ´drin ist, stimmt - aber darauf haben wir keinen Einfluss. Wir können die Leute nur aufklären und auf unsere Zuchtordnung hinweisen. Wenn sie dann für viel Geld etwas anderes bekommen haben, müssen sie halt überlegen was zu tun ist. Das ist im Grunde ja auch nichts anderes als wenn ich einen Labrador möchte und statt dessen einen Doggenmix bekomme.
Gruß
Birgit

Ach so, die Frage habe ich fast vergessen: Wir veranstalten ja ab und zu auch Mopstreffen. Klar sind die Kleinen da friedlich untereinander.
Ich muss aber dazu sagen, dass wir auch von den Tierschutzvereinen mindestens 1 mal jährlich so eine Art Sommerfest veranstalten. Da sind oft mehr als 50 Hunde verschiedener Rassen dabei, die Meisten ohne Leine, viele naturgemäß aus nicht unbedingt allzu tollen Verhältnissen und so lange ich das verfolge - sind jetzt auch schon etliche Jahre - ist noch nie etwas passiert (Klar ist natürlich, dass Leute mit absolut aggressiven Hunden da nicht erscheinen....). Immerhin: ein Großteil der Hunde kennt sich logischerweise nicht untereinander und trotzdem läuft das Ganze harmonisch ab....
Was ich aber eigentlich damit sagen will, nicht alles was "Nicht-Mops" ist, ist automatisch ein Raufbold.

So, jetzt hab´ich noch mal schnelle ein paar Beweisfotos ´rausgesucht:

Also, Retro-Möpse mögen zwar Katzen, essen sie aber nicht:

Und stapeln können sie auch:

Ich finde die Gesichter wunderschön und harmonisch in den Proportionen.

Bitte schreibe, wenn Treffen geplant sind, wann und wo sie stattfinden.

Ja, das werde ich machen! Im Moment ist nur noch nichts in Planung, da wir im letzten Jahr unser großes bundesweites Treffen hatten und man ja auch immer so ein bisschen einplanen muss, wann wieder Würfe fallen...
Grüße
Birgit